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Zeitschichten
Der Zentralraum der Parochialkirche ist ein herausragendes Beispiel der Sakralarchitektur des Barock in Berlin. Er spiegelt die Ideale des reformierten Kirchenbaus wieder. Durch die Zerstörung im 2. Weltkrieg finden wir heute einen Raum vor, der – neben der Erhabenheit– Verletzungen durch die Kriegseinwirkung zeigt.
Das Ziel jeder Intervention muss daher die Konservierung des Status Quo und die sensible, selbstbewusste Darstellung der neuen Zeitschicht sein. Die betont zentral ausgerichtete räumliche Anlage des barocken Kirchenbaus soll erhalten und weiter gestärkt werden. Der gestalterische Ansatz sieht vor, die Symmetrie und Zentralität des Ortes „weiterzubauen“. Für feste Einbauten wird ein einheitlicher Materialkanon mit der Festlegung auf Oberflächen in Baubronze und Holz geschaffen, der die konzeptionelle Einheit aller neuen baulichen Maßnahmen bildet. Über die Haptik, Wertigkeit, Dauerhaftigkeit und die prozesshafte Alterung der ergänzenden Materialien wird ein Zusammenhang mit dem wertvollen Bestand hergestellt. Die Beschränkung auf wenige Materialien spiegelt die Intention des betont schlichten Bauschmucks des ursprünglichen, barocken Baus wieder und bildet in der Reduktion einen Kontrast zu den nach der Kriegszerstörung rauen, verletzten Oberflächen des Raumes.